Lego Simpsons Sets für 2014 angekündigt
Lego versucht in den letzten Jahren immer mehr, mit etablierten Marken wie Star Wars oder Harry Potter, deren Fans als Kunden zu gewinnen. Und gestern bestätigte Lego die Markteinführung einer ganz besonderen Produktreihe: Ab 2014 wird es die Simpsons als Legofiguren geben. Welche Figuren exakt umgesetzt werden, wurde vom Pressesprecher des Unternehmens noch nicht bekannt gegeben. Zunächst werden nur kleine Sets veröffentlicht, wenn man wie erhofft die Simpsons Fans erreicht, könnte die Reihe aber erweitert werden. Aus den Reihen der Legofans zumindest kamen durchaus kritische Stimmen zur Ankündigung, die sich vor allem um die Frage drehen, ob die Simpsons für die Zielgruppe von Lego altersgerecht sind.
Die Simpsons als Lego: Zu „schmutzig“ für Kinder?
Die beliebte gelbe Zeichentrickfamilie wird ab 2014 ein Lego-Bausatz: Das passt ins Erfolgskonzept der Firma, aber passt es den Fans? Die Simpsons aus Lego? Das kommt einem bekannt vor – auch wenn die Meldung erst am Montag in der dänischen Wirtschaftszeitung „Börsen“ erschienen ist: Ab 2014 will der Spielzeughersteller mit Sitz in Dänemark eine Kleinserie mit Legofiguren der beliebten gelben Zeichentrickfamilie anbieten. Die am längsten laufende Animationsserie der USA – diesen September kommt die 25. Staffel seit 1989 – passt in die Lizenzlinie, mit der Lego auf Erfolgskurs umgeschwenkt ist, nachdem vor einer Dekade die Pleite gedroht hat. Zur Jahrtausendwende war der Legostein zwar noch zum „Spielzeug des Jahrhunderts“ gekürt worden, aber die Firma marschierte in ein riesiges Defizit. Billige Lego-Imitate aus Asien und vor allem der Zeitenwandel sorgten für Probleme: Die Computerspielkonkurrenz machte vielen traditionellen Spielwarenmarken zu schaffen. Ab 2004 sorgte ein neuer Konzernchef für frischen Wind: Auslagerung der Herstellung ins billigere Osteuropa, Entlassung eines Zehntels der Belegschaft und vor allem Rückbesinnung auf den Kern der Lego-Philosophie: Der Klotz an sich und seine Kombinationsmöglichkeiten – das ist, was zählt. All die Lego-Freizeitparks, -Kinderbekleidung und -Computerspiele wurden an spezialisierte Firmen verkauft. Die Lizenzen für Sonderserien wurden fortan mit Bedacht gewählt, es gab Lego-Sets zu Filmhits wie „Harry Potter“ und „Piraten der Karibik“ – und vor allem „Star Wars“-Baukästen, die auch die ältere Fangeneration ansprachen. Im Netz pflegt sie das Akronym AFOL („Adult Fan of Lego“). Mit der Website Cuusoo war Lego auch die Anbindung an die Online-Szene gelungen: Benutzer können dort Lego-Baukästen vorschlagen, 2012 hat ein User schon Lego-Simpsons gestaltet: Es sei eine Zeichentrickserie von hohem Sammelwert „für den Simpson in uns allen“. Zwar wurde das Konzept von den Cuusoo-Moderatoren unkommentiert entfernt – wie schon Vorschläge etwa zu „Two and a Half Men“ oder „Family Guy“ –, aber die Bilder kursierten weiter im Netz. Und nicht nur diese: Schon 2007 zeigte eine „Simpsons“-Episode die gelbe Familie im anfänglichen Couch-Gag als Lego-Männchen, sie war auch unter den abstrahierten Popkulturklotzfiguren der Kampagne „Lego Imagine“. Der Simpsons-Bausatz wurde also erwartet, schon vor Monaten regte sich aber dazu im Forum der Lego-Homepage heftiger Protest: Die Simpsons-Baukästen seien für Kinder konzipiert, aber die TV-Serie mit ihren „schmutzigen Anspielungen“ sei für die Kleinen unzumutbar (und übrigens laut diversen Forenbeiträgen auch für Erwachsene). Tatsächlich wurde die Fernsehserie ursprünglich für Teenager und Erwachsene konzipiert, aber längst kennt die ganze Familie sie – eigentlich genau wie bei „Star Wars“. An den Sternenkrieg-Hit will Lego offenbar anschliessen: Bei Erfolg lasse sich die Lego-Simpsons-Produktion rasch ausweiten, hiess es.