Monthly Archives: September 2013

Klimawandel – Katastrophen

Klimawandel verstärkt viele Naturkatastrophen
Das Jahr 2012 ist geprägt von Unwettern wie Hurricane „Sandy“ in den USA. Die Folgen für die Menschen in den betroffenen Regionen dauern bis heute an. US-Forscher haben jetzt insgesamt zwölf dieser Unwetter untersucht und kommen zu einem Ergebnis, das viele nicht überraschen dürfte: Die Ursachen sind nicht rein natürlich. Rund die Hälfte der Extremwetter-Phänomene im vergangenen Jahr sind einer Studie zufolge durch den Klimawandel verstärkt worden. In einer im Fachmagazin „Bulletin of the American Meteorological Society“ veröffentlichten Studie heisst es, dass verschiedene Naturereignisse wegen des Klimawandels noch extremer ausgefallen seien. Darunter sind unter anderem eine extreme Dürrephase im Osten der USA und in Ostafrika, die Trockenheit im südeuropäischen Winter sowie heftige Regenfälle in Australien. Für ihre Studie untersuchten 18 Teams von Wissenschaftlern insgesamt zwölf Extremwetter-Phänome weltweit aus dem Jahr 2012. „Die natürlichen meteorologischen Mechanismen und die normalen Klimaschwankungen haben bei diesen Phänomenen eine Schlüsselrolle gespielt“, heisst es in dem Bericht. In einigen Fällen habe der durch den Ausstoss von Treibhausgasen infolge menschlicher Aktivitäten verursachte Klimawandel aber einen „eindeutigen“ Einfluss auf die Phänomene gehabt. Die Forscher führen unter anderem höhere Temperaturen und eine Erwärmung der Ozeane als wichtige Faktoren an. Besonders stark war der Einfluss des Klimawandels laut der Studie bei der grossen Trockenheit im Osten der USA im Frühling 2012. Der Anteil lag demnach bei rund 35 Prozent. Auch die Rekord-Eisschmelze in der Arktis – die Eisfläche schrumpfte 2012 auf die niedrigste jemals beobachtete Größe von 3,41 Millionen Quadratkilometer – lässt sich den Forschern zufolge nicht allein auf natürliche Schwankungen zurückführen.

Klimawandel Naturkatastrophen Miketop

Ursachenforschung immer noch schwierig
Keinen Einfluss des Klimawandels sahen die Forscher dagegen bei extremen Regenfällen in Japan und China. Auch eine extreme Trockenheit im Zentrum der USA war demnach fast ausschliesslich auf natürliche atmosphärische Faktoren zurückzuführen. Der Leiter des nationalen Klimadatenzentrums der US-Behörde für Meeres- und Wetterforschung erklärte, Ziel der Studie sei es gewesen, herauszufinden, ob künftig mit mehr extremen Wetterphänomenen zu rechnen sei und ob ihre Intensität aufgrund von natürlichen oder menschlichen Faktoren zunehme. Die Studie vergrössere die Fähigkeit der Wissenschaft, die „Komplexität“ solcher Naturphänomene besser zu verstehen. Er räumte aber ein, es sei „immer noch eine Herausforderung, die Ursachen für diese Phänomene zu bestimmen“. So hatten die Wissenschaftler grosse Schwierigkeiten, den Einfluss des Klimawandels auf den verheerenden Wirbelsturm „Sandy“ zu bestimmen, der im Oktober 2012 im Nordosten der USA gewütet hatte. „Zahlreiche Faktoren kamen zusammen, um eine solche Stärke zu schaffen“, heisst es in dem Bericht. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass künftig Hurrikane auch mit einer niedrigeren Stärke aufgrund des ansteigenden Meeresspiegels ähnliche Zerstörungen anrichten könnten wie „Sandy“.

Lego – Simpsons Sets

Lego Simpsons Sets für 2014 angekündigt
Lego versucht in den letzten Jahren immer mehr, mit etablierten Marken wie Star Wars oder Harry Potter, deren Fans als Kunden zu gewinnen. Und gestern bestätigte Lego die Markteinführung einer ganz besonderen Produktreihe: Ab 2014 wird es die Simpsons als Legofiguren geben. Welche Figuren exakt umgesetzt werden, wurde vom Pressesprecher des Unternehmens noch nicht bekannt gegeben. Zunächst werden nur kleine Sets veröffentlicht, wenn man wie erhofft die Simpsons Fans erreicht, könnte die Reihe aber erweitert werden. Aus den Reihen der Legofans zumindest kamen durchaus kritische Stimmen zur Ankündigung, die sich vor allem um die Frage drehen, ob die Simpsons für die Zielgruppe von Lego altersgerecht sind.

Lego Simpsons 2014 Miketop

Die Simpsons als Lego: Zu „schmutzig“ für Kinder?
Die beliebte gelbe Zeichentrickfamilie wird ab 2014 ein Lego-Bausatz: Das passt ins Erfolgskonzept der Firma, aber passt es den Fans? Die Simpsons aus Lego? Das kommt einem bekannt vor – auch wenn die Meldung erst am Montag in der dänischen Wirtschaftszeitung „Börsen“ erschienen ist: Ab 2014 will der Spielzeughersteller mit Sitz in Dänemark eine Kleinserie mit Legofiguren der beliebten gelben Zeichentrickfamilie anbieten. Die am längsten laufende Animationsserie der USA – diesen September kommt die 25. Staffel seit 1989 – passt in die Lizenzlinie, mit der Lego auf Erfolgskurs umgeschwenkt ist, nachdem vor einer Dekade die Pleite gedroht hat. Zur Jahrtausendwende war der Legostein zwar noch zum „Spielzeug des Jahrhunderts“ gekürt worden, aber die Firma marschierte in ein riesiges Defizit. Billige Lego-Imitate aus Asien und vor allem der Zeitenwandel sorgten für Probleme: Die Computerspielkonkurrenz machte vielen traditionellen Spielwarenmarken zu schaffen. Ab 2004 sorgte ein neuer Konzernchef für frischen Wind: Auslagerung der Herstellung ins billigere Osteuropa, Entlassung eines Zehntels der Belegschaft und vor allem Rückbesinnung auf den Kern der Lego-Philosophie: Der Klotz an sich und seine Kombinationsmöglichkeiten – das ist, was zählt. All die Lego-Freizeitparks, -Kinderbekleidung und -Computerspiele wurden an spezialisierte Firmen verkauft. Die Lizenzen für Sonderserien wurden fortan mit Bedacht gewählt, es gab Lego-Sets zu Filmhits wie „Harry Potter“ und „Piraten der Karibik“ – und vor allem „Star Wars“-Baukästen, die auch die ältere Fangeneration ansprachen. Im Netz pflegt sie das Akronym AFOL („Adult Fan of Lego“). Mit der Website Cuusoo war Lego auch die Anbindung an die Online-Szene gelungen: Benutzer können dort Lego-Baukästen vorschlagen, 2012 hat ein User schon Lego-Simpsons gestaltet: Es sei eine Zeichentrickserie von hohem Sammelwert „für den Simpson in uns allen“. Zwar wurde das Konzept von den Cuusoo-Moderatoren unkommentiert entfernt – wie schon Vorschläge etwa zu „Two and a Half Men“ oder „Family Guy“ –, aber die Bilder kursierten weiter im Netz. Und nicht nur diese: Schon 2007 zeigte eine „Simpsons“-Episode die gelbe Familie im anfänglichen Couch-Gag als Lego-Männchen, sie war auch unter den abstrahierten Popkulturklotzfiguren der Kampagne „Lego Imagine“. Der Simpsons-Bausatz wurde also erwartet, schon vor Monaten regte sich aber dazu im Forum der Lego-Homepage heftiger Protest: Die Simpsons-Baukästen seien für Kinder konzipiert, aber die TV-Serie mit ihren „schmutzigen Anspielungen“ sei für die Kleinen unzumutbar (und übrigens laut diversen Forenbeiträgen auch für Erwachsene). Tatsächlich wurde die Fernsehserie ursprünglich für Teenager und Erwachsene konzipiert, aber längst kennt die ganze Familie sie – eigentlich genau wie bei „Star Wars“. An den Sternenkrieg-Hit will Lego offenbar anschliessen: Bei Erfolg lasse sich die Lego-Simpsons-Produktion rasch ausweiten, hiess es.

Brennglas-Effekt – Hochhaus

Brennglas-Effekt bei Londoner Hochhaus: „Der Architekt hat nichts gelernt“
Autos schmelzen, Reporter brutzeln Spiegeleier: Der Sonnenstrahl von der Glasfassade eines Londoner Wolkenkratzers ist so potent, dass die Bauherren nun reagieren – und Schutzgerüste aufstellen. Architekten debattieren über den Brennglas-Effekt. Normalerweise sorgt ein neuer Wolkenkratzer für Ärger, weil er grosse Teile der Nachbarschaft in Schatten versenkt. Nicht so das Walkie Talkie: Der 37-stöckige, im Bau befindliche Glasturm im Londoner Finanzviertel gibt zu viel Licht. Die konkav geschwungene Südfassade reflektiert und bündelt die Sonnenstrahlen wie ein Brennglas. Ab mittags wird der schattige Bürgersteig in einer der Nachbarstrassen Meter für Meter hell erleuchtet und brütend heiss. Der Effekt ist so stark, dass Plastik schmilzt. „Hier, schauen Sie“, sagt Ali Akay, Betreiber des Frisörsalons Re-Style in der Strasse Eastcheap. Er zeigt auf das handgrosse Brandloch in der Fussmatte am Eingang seines Ladens. „Das war der Lichtstrahl“. Auf einmal habe die Matte zu kokeln angefangen. Nebenan vor dem Viet-Café haben sich Fliesen gelöst – angeblich auch durch das gleissende Licht. Seit am Montag bekannt wurde, dass Aussenspiegel und Armaturenbrett eines auf der Straße geparkten Jaguars in der Hitze verformt wurden, ist der Wolkenkratzer in der Fenchurch Street Stadtgespräch. Die britischen Zeitungen schreiben vom „Todesstrahl“. Reporter machen sich einen Jux daraus, auf dem Bürgersteig in der Eastcheap Spiegeleier in der Pfanne zu brutzeln. Einer twitterte später, er habe sich dabei fast die Haare angesengt. Der auslösende Effekt sei physikalisch absolut nachvollziehbar, sagt Ulrich Königs, Professor für Architektur an der Bergischen Universität Wuppertal. Simulationen der Lichtwirkung eines neuen Gebäudes würden durch Bauplaner regelmässig durchgeführt. Allerdings gehe es in der Simulation bislang immer um ganz andere Effekte.

Wie ein breitschultriger Banker
Erst seit einigen Jahren könnten Hochhäuser auch in kurvigen Geometrien gebaut werden, sagt Königs. Wie eben das Walkie Talkie, das so heisst, weil es nach oben breiter wird. Der 200 Millionen Pfund teure Hingucker vom uruguayischen Star-Architekten Rafael Vinoly ist eins der neuen Wahrzeichen der Londoner Skyline. Es sehe aus wie ein „breitschultriger Banker, der aus seinem Nadelstreifenanzug quillt“, kommentierte der „Guardian“ einmal. Der Brennglaseffekt der gekrümmten Fassade wird noch verstärkt, weil keine einfachen Glasscheiben mehr verbaut werden. „Um zu verhindern, dass sich die Räume im Inneren eines Hochhaus aufheizen, kommt stark reflektierendes Glas zum Einsatz – wie bei einer Sonnenbrille“, sagt Königs. Drinnen bleibt es schön kühl, bei einem gewissen Sonnenstand könne es draußen aber zu dieser hochenergetischen Konzentration kommen. Wie vor Akays Laden und dem vietnamesischen Café nebenan. Seit Dienstagabend stehen hier Gerüste mit schwarzen Netzen. Die Bauherren des Walkie Talkie haben sie eiligst errichtet, um die Nachbarn vor den Strahlen zu schützen. Zwei bis drei Wochen sollen die Vorhänge bleiben. Sobald die Sonne der Jahreszeit entsprechend tiefer steht und die Strahlen in einem anderen Winkel auf die Hochhausfassade treffen, soll sich das Problem von selbst erledigt haben.

Verkettung unglücklicher Umstände
Der Stand der Sonne lasse sich leicht simulieren, das werde in der Planung schon oft getan, sagt Architekt Königs. Allerdings gucken die Experten dabei eher auf den Schatten, den ein geplantes Hochhaus auf sein Umfeld werfen würde. Oder, welche Nachbarn durch die Reflexion der Glasscheiben beeinträchtigt werden könnten. „Eine automatische Überprüfung auf den Brennglas-Effekt gibt es nicht.“ Generell hänge es von der Erfahrung der Architekten und Ingenieure ab. Was derzeit in London passiert, sei wirklich selten, sagt Königs, eine Verkettung unglücklicher Umstände. Manchmal könnte schon eine Stunde später ein anderes Lichtverhältnis die Situation auflösen. „Ein Blitzschlag in den geparkten Jaguar wäre nicht unwahrscheinlicher.“ Allerdings ist es nicht das erste Mal, dass Architekt Vinoly solche Schlagzeilen macht. Sein 2003 gebautes, gläsernes Vdara-Hotel in Las Vegas schickte ebenfalls einen „Todesstrahl“ nach unten – direkt auf die Schwimmbad-Terrasse mit den Liegestühlen. Passanten vor dem Walkie Talkie fragen sich daher, wie ihm schon wieder solch ein Planungsfehler unterlaufen konnte. „Der Architekt hat offenbar nichts gelernt“, sagt ein Mann. „Erst verbrennt er die Liegestühle in Las Vegas, jetzt setzt er London in Brand“. Die schnelle Reaktion der Immobilien-Entwickler Land Securities und Canary Wharf in London zeigt allerdings: Man will den Imageschaden auf ein Minimum begrenzen. Der Jaguar-Besitzer wurde sofort entschädigt, die betroffenen Läden mit Gerüsten provisorisch geschützt. Negativ-Schlagzeilen könnten künftige Mieter abschrecken. Wer will schon in einen Skandalbau einziehen?

Lego verkauft mehr in Asien

Lego verkauft mehr Bauklötze in Asien
Die wachsende Nachfrage nach winzigen Bauklötzen in Asien hat dem dänischen Spielwarenkonzern Lego im ersten Halbjahr 2013 glänzende Verkaufszahlen beschert. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 10,36 Mrd. dänische Kronen (umgerechnet 1,71 Mrd. Franken). Lego Asia Asien MiketopIn Asien verkaufte Lego in dieser Zeit sogar 35 Prozent mehr Spielwaren, wie das Familienunternehmen am Donnerstag berichtete. In Europa waren es acht Prozent. Auch beim Gewinn konnte der dänische Bauklötzchen-Bauer erneut zulegen. Unterm Strich verdiente Lego 2,38 Mrd. Kronen. Im ersten Halbjahr 2012 waren es noch rund 2 Mrd. Kronen gewesen. Konzernchef Jørgen Vig Knudstorp sprach mit Blick auf den weltweiten Spielzeugmarkt von einem „sehr zufriedenstellenden Ergebnis“. Einen grossen Anteil am guten Geschäft hätten die neue Produktlinie „Legends of Chima“ sowie „Lego Friends“ gehabt. Ab 2017 will der Spielwarenhersteller seine Steinchen für den asiatischen Markt in China herstellen. Im kommenden Jahr startet der Bau einer Fabrik in der Millionenstadt Jiaxing, wo später 2000 Mitarbeiter arbeiten sollen. Lego wird nach eigenen Angaben zum Jahresende voraussichtlich einen Marktanteil von 8,8 Prozent haben.

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